🌿 𝗙𝗼𝗿𝘁𝘀𝗰𝗵𝗿𝗶𝘁𝘁𝗲 𝗶𝗻 𝗱𝗲𝗿 𝗣𝗮𝗹𝘂𝗱𝗶𝗸𝘂𝗹𝘁𝘂𝗿 – 𝗦𝘁𝗮𝘁𝘂𝘀𝘀𝗲𝗺𝗶𝗻𝗮𝗿 𝗮𝗺 𝟭𝟬. 𝗝𝘂𝗻𝗶 𝟮𝟬𝟮𝟱 𝗶𝗻 𝗕𝗲𝗿𝗹𝗶𝗻
Wie können wir Moore klimaschonend nutzen und zugleich hochwertige Biomasse gewinnen? Darum ging es beim Statusseminar zu den aktuellen Forschungs- und Entwicklungsvorhaben (FuE) in dem Bereich Moorbodenschutz und Paludikultur, das am 10. Juni in Berlin stattfand – mit spannenden Projektvorstellungen und intensivem fachlichem Austausch.
Nach der Eröffnung durch Frau Rölke (BMLEH) und Herrn Dr. Schütte (FNR) stellte Herr Prof. Dr. Kreyling Ergebnisse aus dem Projekt 𝗣𝗮𝗹𝘂𝗱𝗶-𝗣𝗿𝗼𝗴𝗿𝗲𝘀𝘀 zur Optimierung von Rohrkolben- und Schilfkulturen in Mecklenburg-Vorpommern vor. Es folgten Einblicke in das Projekt 𝗡𝗔𝗣𝗔𝗟𝗨 (Herr Dr. Köbbing) zur Untersuchung von Anbauverfahren bereits etablierter Niedermoor-Paludikulturen in Niedersachsen und Bayern sowie in das Projekt 𝗦𝗼𝗠𝗼𝗠𝗲𝗱 (Herr Zörner) zur Nutzung von Sonnentau und Moltebeere.
In jeweils 20-minütigen Vorträgen und einer anschließenden Frage- und Diskussionsrunde tauschten sich die Teilnehmenden zu den aktuellen Projektergebnissen aus und nutzten die Pausen zum Netzwerken und für weitere Gespräche. Dabei lag der Fokus am Vormittag auf den Anbau-Paludikulturen 𝗥𝗼𝗵𝗿𝗸𝗼𝗹𝗯𝗲𝗻, 𝗦𝗰𝗵𝗶𝗹𝗳 𝘂𝗻𝗱 𝗠𝗲𝗱𝗶𝘇𝗶𝗻𝗮𝗹𝗽𝗳𝗹𝗮𝗻𝘇𝗲𝗻.
Am Nachmittag ging es um 𝗧𝗼𝗿𝗳𝗺𝗼𝗼𝘀𝗲 𝘂𝗻𝗱 𝗡𝗮𝘀𝘀𝘄𝗶𝗲𝘀𝗲𝗻𝗯𝗶𝗼𝗺𝗮𝘀𝘀𝗲: Frau Dr. Gaudig präsentierte Ergebnisse aus dem Projekt 𝗠𝗢𝗢𝗦𝘀𝘁𝗮𝗿𝘁, das die Ertragssteigerung, Massenvermehrung und Ausbringung von Torfmoos-Saatgut untersucht. Herr Wentzien stellte das bereits abgeschlossene Projekt 𝗚𝗲𝘀𝗮𝗦𝗽𝗔𝗻 vor, in welchem ein integriertes, bodenschonendes Bewirtschaftungsverfahren zum Sphagnumanbau entwickelt wurde.
Herr Dr. Rühs informierte abschließend über das Projekt 𝗘𝗗𝗘𝗟𝗡𝗔𝗦𝗦, das sich der stofflichen Nutzung von Nassgrünland-Biomasse widmet – z. B. für Verpackungen, Papier und Plattformchemikalien.
In einer abschließenden Diskussion wurde weiterer Forschungs- und Entwicklungsbedarf herausgestellt. Darüber, dass sich Landwirtschaft auf nassen Flächen derzeit in einer Transformation befindet und die Wiedervenässung und v. a. die Wertschöpfung von Paludibiomasse einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten, waren sich alle Teilnehmenden einig. Auch darüber, dass man den Schwung aus den FuE-Vorhaben mitnehmen möchte und vor allem Landwirte „mit ins Boot“ nehmen muss. Die Transformation hin zur Paludikultur in der Landwirtschaft bedeutet, sich Herausforderungen zu stellen und diese anzunehmen. Für ein Gelingen ist daher ein Miteinander von Wissenschaft, Praxis und der Politik unabdingbar. Die Ergebnisse der FuE-Vorhaben liefern bereits einen wertvollen Beitrag und stimmen für die Zukunft optimistisch.
Fotos: Wibke Baumgarten
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