Hase verbindet ‒ Insektenvielfalt am Fließgewässer fördern

Insektenvielfalt am Fließgewässer fördern
Hintergrund
Mit dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) will die Bundesregierung entscheidend dazu beitragen, den allgemeinen Zustand der Ökosysteme in Deutschland deutlich zu verbessern und so ihre Resilienz und ihre Klimaschutzleistung zu stärken. Die Renaturierung und die Wiederanbindung von Auen schafft Lebensraum für eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt. Gleichzeitig filtern Auen das Oberflächenwasser, halten es in der Landschaft, beugen dadurch Dürren vor und bieten Rückhalteräume als vorbeugenden Hochwasserschutz.
Projekt
Das Gewässernetz der Hase ist größtenteils naturfern überprägt. Seine biologische Vielfalt, Struktur und Dynamik sind stark eingeschränkt und die ökologischen Funktionen werden kaum erfüllt. Kernziel des Projektes ist es, klimaresiliente Fließgewässer- und Auenlebensräume zu schaffen und die Artenvielfalt im Gewässernetz der Hase zu stärken. Dabei liegt der Fokus auf semiaquatischen Insekten und hier stellvertretend den Bioindikatoren Köcherfliegen und Libellen. Revitalisierungsmaßnahmen sollen die Folgen von extremen Niedrigwassersituationen sowie Starkregenereignissen in den Gewässerlandschaften abmildern und notwendige Lebensraumstrukturen schaffen. Durch umfangreiche Kommunikations- und Vernetzungsmaßnahmen soll das gesellschaftliche Bewusstsein für die Bedeutung naturnaher Fließgewässerlandschaften geschärft werden. Dies trägt nicht nur zum natürlichen Klimaschutz bei, sondern auch zu den Zielen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt Deutschland, die biologische Vielfalt in Deutschland zu schützen und zu fördern.
Maßnahmen
- Im Projekt werden ab 2024 Maßnahmen zur Schaffung von vernetzten, klimaresilienten Fließgewässerlebensräumen im Gewässernetz der Hase durchgeführt ‒ speziell unter dem Blickwinkel der Erfordernisse für die Köcherfliegen und Libellen. Die Entwicklungsmaßnahmen werden auch von den Unterhaltungsverbänden umgesetzt.
- Das Monitoring der Köcherfliegenfauna wird von der Universität Duisburg-Essen, Abteilung Aquatische Ökologie, das der Libellenfauna von der Biologischen Station Haseniederung e.V. als Verbundpartner übernommen.
- Die Biologische Station etabliert ergänzend ein Citizen Science-Projekt zu Libellen.
- Ebenfalls über die Projektlaufzeit und das Einzugsgebiet der Hase verteilt werden sogenannte blaue Klassenzimmer geschaffen. Diese verbinden das unmittelbare Erleben eines freifließenden Fließgewässers mit dem Erlernen von ökologischen Zusammenhängen. Schulgruppen werden auch an konkreten Maßnahmenumsetzungen in Form von „Mitmach-Baustellen“ und weiteren Umweltbildungsaktionen beteiligt.